Kapern: Eine mühselige Suche für eine gesunde Sache

„Al-Kabara“: So nannten die Mauren vor Jahrtausenden die Kapern. Auch auf unserer größten Baleareninsel sowie im gesamten Mittelmeerraum sind die kleinen dunkelgrünen kugeligen Früchte zu Hause. Und wen wundert es, dass die Mauren es waren, die vor rund zwei Jahrtausenden die Sträucher mit nach Mallorca brachten? Sie heißen hier „alcaparros“, was sich, sprachlich gesehen, durchaus bis heute immer noch an die arabische Sprache anlehnt.

Kapern wachsen an Sträuchern, die buschartige Formen annehmen. Ihre Blüte ist groß und weiß und manchmal violett, aber lange Freude hat der Gartenbesitzer nicht daran, denn sie stirbt bereits in der Mittagshitze ab. Dafür sind die Früchte auf Mallorca äußerst beliebt. Den Zeitpunkt des Pflückens sollte man gut im Auge behalten, denn:  Kapern sind nichts anderen als die Knospen der Blüte. Gehen diese auf, ist es für die Ernte zu spät. Und die ist mit einer Menge Arbeit verbunden und braucht Zeit, denn bis ein Glas gefüllt ist, vergeht schnell ein halber Tag. Die Mallorquiner halten nach den kleinen Früchten Ausschau, denn sie sind feiner im Geschmack.

Überhaupt sind die Inseleinheimischen der Ansicht, dass ihre Kapern besser schmecken als die anderer Herren Länder. Haltbar gemacht sind sie schnell, indem sie gewaschen und in einem Schraubglas mit Essig eingelegt werden. Nach wenigen Wochen sind sie zum Verzehr geeignet und weich und sanft im Geschmack. Die älteren Mallorquiner legen die Kapern erst für eine Weile in Salzwasser ein, schütten das später ab und fügen dann den Essig hinzu, um noch länger Freude an den Früchten der Erde zu haben.  
Kapern waren schon zu Zeiten der Griechen und Römer bekannt für ihre gute Wirkung auf die Gesundheit. In der Volksheilkunde werden ihnen jede Menge Kräfte zugeschrieben, um Arthritis, Rheuma, Skorbut zu lindern und entgiftend sowie verdauungsfördernd zu wirken. Nicht zuletzt ist sie möglicherweise auch nicht schädlich für das Liebesleben. So sah man es zumindest in der Antike.