Mallorquinisches Brot – ein warmer Genuss

Da zu unserem Freundeskreis viele Mallorquiner gehören, haben wir mittlerweile längst das Essen dieser Insel kennen und lieben gelernt. Und da wir gerne am Herd stehen und uns mit leckeren Sachen vorwiegend abends verwöhnen, ist für uns das Kochen eher Genuss denn Arbeit. Oft genug kommen unsere spanischen Bekannten zum Essen zu uns und wir wissen längst: Brot ist eine Sache, die auf Mallorca einfach auf den Tisch gehört. Deshalb war es für mich Ehrensache, meine Nachbarin Maria nach ihrem Brotrezept zu fragen, das für mich bislang ein wahrlich böhmisches Dorf war, zumal ich sowieso kein guter Bäcker bin. Doch dieses Brot gelingt wirklich immer. Hier also mein Rezept.

Möglichst frische Hefe, die gibt es auf Mallorca an der Kühltheke, verwenden und davon einen halben Würfel in einer möglichst großen Plastikschüssel mit den Händen zerbröseln. Lauwarmes Wasser hinzufügen und die Hefe darin mit den Händen auflösen. Das Maß: Rund eineinhalb normal große Kaffeebecher. Zwei Esslöffel Olivenöl hinzu geben, da das Öl den Teig luftig macht. Ich gebe zwei Teelöffel Salz hinzu, was auf Mallorca undenkbar ist, denn die Mallorquiner lieben ungesalzenes Brot.  Dann nach und nach mit den Händen Weizenmehl einrühren und so lange Mehl zugeben, bis der Teig gut formbar ist. Ob rundes oder längliches Brot: Der Teig ist da sehr flexibel und lässt jegliche Form ohne Murren zu. In der Schüssel an einem warmen Ort ruhen lassen, bis er ungefähr seine doppelte Größe erreicht hat. Im Sommer bietet sich ein Plätzchen in der Sonne an, im Winter stelle ich die Schüssel einfach vor den brennenden Kamin.

Das Aufgehen des Teigs dauert im Schnitt rund eine Stunde. In der Zwischenzeit trinke ich schon einmal aus Vorfreude auf das warme Brot ein Glas Rioja und öle das Backblech ein. Außerdem kann der Backofen auf 180 Grad vorgeheizt werden. Ist der Teig gut aufgegangen, noch einmal mit den Händen durchkneten und dann erneut nach Belieben formen und auf das Backblech legen. Ich bestreue den Laib mit etwas Weizenmehl und drücke dann einen Messerücken kreuzweise in die Oberfläche, damit das Brot auf dem Tisch später dekorativer aussieht.

In den vorgeheizten Backofen schieben und rund eine halbe Stunde backen. Dann anschneiden, den Rotwein auf den Tisch und einen tollen Belag auswählen. Lecker mit Aioli oder einfach nur mit Butter ist das Brot sowieso – vor allem, wenn man ein paar kleingeschnittene Oliven oder getrocknete Tomaten mit in den Teig gibt.