Anbaden bei 16 Grad auf Mallorca – ein erfrischender Urlaub auf den Balearen

von C. Priester

Sei kein Frosch. So hat mein Vater früher immer zu mir gesagt, wenn ich feige war und mich nicht ins Nordseewasser traute, das auch in den Sommerferien für mich noch zu kalt war. 20 Grad, nein danke. Mittlerweile hatte ich mich abgehärtet und auch dafür gesorgt, dass meine beiden achtjährigen Zwillinge zu ordentlichen Wasserratten heranreiften. Als wir in den Osterferien dieses Jahr nach Mallorca reisten, war wichtigstes Gesprächsthema der beiden stetigen Konkurrenten die Gradzahl des Mittelmeeres und wer als erster den Hechtsprung in die Fluten schafft.

Da die einen ansegeln und andere wiederum angolfen, um die Saison zu eröffnen, schufen wir das neue Wort „anbaden“ und machten uns von Frankfurt aus mit dem Flieger auf den Weg nach Palma. Wir hatten eine gemütliche Ferienwohnung in Puerto de Soller gemietet, die schon in der Bildergalerie dekorativ aussah, nicht zu teuer erschien und in Strandnähe liegt. Und vorsichtshalber über einen Gemeinschaftspool verfügt, denn anbaden dort gilt auch – sagten meine Kinder. Als wir den netten Hausservice bezüglich der Wassertemperaturen befragten und hörten, dass das Meer dieser Tage 16 Grad warm sei und der Pool, wenn die Sonne scheint, so um die 18 Grad erreicht, machten wir uns erst einmal tapfer Richtung Strand auf.

Anbaden bei 16 Grad: Das machte uns alle am Strand von Puerto de Soller fit. Mit heißem Tee in der Thermoskanne ließen sich nach dem Ausflug in die Fluten die nächsten kalten Minuten an der Luft ganz prima überbrücken. Da wir, trotz des oft unbeständigen Wetters im April, doch viele sonnige Tage hatten, zog es uns immer wieder ans Meer, in dem tatsächlich noch einige andere tapfere Schwimmer ihre Bahnen zogen.

Mit dem „Roten Blitz“ fuhren wir in die Inselhauptstadt Palma und machten einen Rundgang durch die Altstadt und besuchten dort die arabischen Bäder, in denen das Wasser früher sicher wärmer war als das Mittelmeer im April. Die Tage flogen nur so dahin, denn wir machten auch lange Spaziergänge an der Playa de Palma mit den Füßen fast immer im Wasser. Abends genossen wir dort in einem Restaurant direkt an der Promenade superleckere Pizza mit einem Berg Thunfisch.

Da wir für die ganze Woche einen Mietwagen hatten, machten wir eine lange Tour zum „Es Trenc“, einem der schönsten Naturstrände auf Mallorca. Wir hatten bis dahin gar nicht gewusst, wie viele Ferienwohnungen, Ferienhäuser und auch Fincas auf dem Land in der südlichen Ecke von Mallorca zu vermieten sind. Meine Zwillinge waren dort in ihrem Element und gruben in den Algen und Muscheln, die an den Strand gespült worden waren. Manches Fundstück wanderte in eine Tüte als Erinnerung an eine schöne Zeit auf Mallorca.