Canyon - Tour: Torrent de Pareis

Acht Kilometer über Stock und Stein, rund 680 Meter Abstieg: Das ist schon eine Hausnummer. Aber die Wanderroute mitten im Tramuntana-Gebirge durch den Torrent de Pareis ist eine der schönsten Canyon-Touren der Insel und ein unvergessliches Erlebnis. Da recht hohe Felsen bezwungen werden müssen, ist eine geführte Wandertour sinnvoll.

Wer einmal dort war, wird den Tag inmitten des mallorquinischen Gebirges kaum missen wollen. Ausgangspunkt der meisten Wanderungen ist Escorca, ein kleines Dorf mit knapp 150 Einwohnern an der Landstraße MA 10 zwischen Soller und Lluc. Erstes Ziel ist der Torrent de Lluc, wo der Beginn der beeindruckenden Schlucht ist. Kurze Zeit später gabelt sich der Weg. Dort vereint sich der Torrent de Lluc und der Torrent Gorg Blau zum Torrent de Pareis, was übersetzt „Zwillingsflüsse“ heißt.

Der Torrent de Pareis hat seine Tücken und ist, so sagen erfahrene Kletterer und Wanderer, lediglich in seinem mittleren Bereich begehbar. Umgeben ist die Schlucht von Natur pur: mit von Jahrhunderten ausgewaschenen Felsvorsprüngen, Höhlen aus Kalkstein und einigen Bäumen, die in der kargen Landschaft überleben können. Vorbei geht  es an kleinen Höhlen wie der „Cova de Soldat Pelut und der Tropfquelle „Es Degotis“. Am Ende des Weges wird die Schlucht immer enger, aber die Mühe lohnt sich. Die Bucht am Ende in Sa Calobra ist einfach traumhaft.

Wer mitwandern möchte, sollte Wanderstiefel mitbringen, Wasser, Energienahrung, im Sommer Badekleidung und Sonnencreme. Der Winter beziehungsweise die regenreichere Zeit des Jahres sind für eine Wanderung im Torrent de Pareis völlig ungeeignet, Erfahrene Wanderer sind der Ansicht, dass es wenigstens acht Tage vor Start nicht geregnet haben sollte. Wichtig ist, sich vorher zu informieren, wann die Fähren zurück nach Port de Soller fahren, wenn man den Rückweg nicht zu Fuß antreten möchte, denn in Sa Calobra selber gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten. Auch hier ist das Wetter vorab zu erfragen, denn bei starkem Seegang ist es möglich, dass die Fähren ihre Fahrten einstellen.