Punta N`Amer

Dünen auf Mallorca? Ja, an einigen Stellen der schönen Mittelmeerinsel wird man ein bisschen an norddeutsche Küstengebiete erinnert – wenn da nicht das besser Wetter und die andere Vegetation  wäre. Mallorca jetzt in den Wintermonaten ist beschaulich und bei Temperaturen um die 15 Grad ist das Klima gerade richtig, um ausgiebig zu wandern. Obwohl ich regelmäßig eine Ferienwohnung in der Nähe der lebhaften Inselhauptstadt Palma miete, zieht es mich doch zwecks Erholung immer wieder in die ländlichen Gebiete.

Für lange vergangene Zeiten, als die Insel mal von Mauren, mal von Arabern, mal von Römern besiedelt war, interessiere ich mich immer wieder – mehr im Winter als im Sommer, weil der ist einfach zu heiß für lange Ausflüge. Da verbringe ich die Tage lieber am Strand. In diesem Winterurlaub fuhr ich mit dem Mietwagen nach Sa Coma, das in der Hauptreisezeit ein touristisch geprägter lebhafter Ferienort ist, den Winter aber ein bisschen im ruhigen Schlaf verbringt. Nach einem ausgedehnten Spaziergang am Strand – ich liebe es, Fotos von den Wellen zu machen – bracht ich am späten Nachmittag zum Punta de N’Amer auf.

Von Freunden, die eingefleischte Mallorca-Fahrer sind, hatte ich von dem wunderschönen alten Aussichtspunkt gehört. Im Frühjahr bis zum Herbst sollen dort sogar Wagen, die von Eseln gezogen werden, die Besucher zu dem alten kleinen Wehrturm bringen. Punta de N’Amer ist bestens in Strandnähe von Sa Coma ausgeschildert. Ich ließ den Wagen unten stehen und machte mich auf den rund 20-minütigen Fußweg.

Ein Traum ist diese kleine Halbinsel im Osten Mallorcas. Naturbelassen, Naturschutzgebiet seit 1985, felsige Küsten, viele Dünen, Heidewiesen, Kiefernwälder. Hier sollen zahlreiche Orchideen-Arten wachsen – ganz sicher ein Grund, weswegen der rund 200 Hektar große Bereich geschützt ist.

Den Wehrturm, der 1696 fertiggestellt wurde und früher vor Angriff lauernder Piraten schützte, ist unbedingt einen Aufstieg wert. Die Treppe aus Stein ist steil, aber die Aussicht von oben auf die Buchten von Sa Coma und Cala Millor einfach ein Traum. Als die Sonne unterging, kam bei mir glatt romantische Stimmung auf, denn die Sonne tauchte ihre letzten Strahlen ins Meer.

Einfach phantastisch, ich komme aus dem Träumen nicht mehr heraus……..