Tierrettung auf Mallorca

Mallorca zeigt sich seinen Gästen und Besuchern stets von der schönsten Seite. Dass es aber auch auf der Sonneninsel Vierbeiner gibt, die die Hilfe nicht nur der Einheimischen, sondern auch der Touristen bedürfen, sieht man, wenn man sich die „perreras“, die Hundezwinger bzw. Tötungsstationen, ansieht. Dort werden Streuner eine gesetzlich vorgeschriebene Zeit sprichwörtlich geduldet, bevor sie getötet werden, sollte sich innerhalb dieser Frist kein Interessent für sie finden. Tierschützer versuchen die Hunde schnellstmöglich aus diesen Stationen zu holen und sie anderweitig unterzubringen, etwa in privat geführten Auffangstationen; dies erfordert jedoch Platz, der in den meisten Fällen nicht ausreicht für die Zahl der Vierbeiner.

Straßenhunde auf Mallorca fristen meist ein tristes Dasein; sie sind nirgends willkommen, werden vertrieben und nicht selten misshandelt. Da jedoch die wenigsten Hunde auf der Insel kastriert sind, nimmt die Zahl der Streuner eher zu als ab. Die Tierrettung Mallorca hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, in Not geratenen Hunden zu helfen. Die Tiere werden in Auffangstationen oder Pflegestellen gebracht, wo sie mit viel Liebe aufgepäppelt und versorgt werden. Wenn es das Schicksal gut mit dem Vierbeiner meint, findet er eine neue Familie, die ihn aufnimmt. Die Pflege und Vermittlung der Tiere kostet jedoch Geld. Die Tierrettung Mallorca erhält seitens der Gemeinde keinerlei finanzielle Unterstützung.

Die Arbeit finanziert sich allein durch Spenden und wäre ohne die Hilfe vieler privater Helfer nicht möglich. Sowohl auf Mallorca als auch in Deutschland gibt es viele nette Menschen, die sich der Hunde annehmen. Nicht wenige Hunde werden schließlich auch nach Deutschland vermittelt und finden hier ein neues Zuhause. Oft ist es jedoch ein Lauf gegen die Zeit, wenn ein Hund ausgesetzt oder abgegeben wurde. Es gilt stets, die Tiere zu vermitteln, ehe die Verwahrungsfrist abläuft. Viele der dort ansässigen Tierschutzorganisationen und Tierheime präsentieren sich daher auch mittels eines Internetauftritts. So ist es möglich, viele neue potentielle Familien für die Tiere zu erreichen und die Schützlinge bestmöglich per Foto zu präsentieren.

Die Mallorca Tierrettung, hinter der der Verein First Aid Animales Mallorca steht, und die hauptsächlich im Osten Mallorcas tätig ist, hat es geschafft, mit der Gemeinde, in der sich die Perrera befindet, auszuhandeln, dass die sich dort befindlichen Tiere auch nach Ablauf der Frist überleben dürfen. Ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber dennoch sind es immer noch viel zu viele Tiere, die ihre Zeit in Tötungsstationen und Tierheimen fristen.

Auch Katzen leben in großer Zahl auf der Insel. Die meisten von ihnen ohne ein eigenes Zuhause. Wild lebende Katzen werden daher zwangskastriert, um einer uferlosen Vermehrung wenigstens etwas entgegen zu wirken. Aber auch dieser tierärztliche Eingriff kostet Geld.

Tierschutzorganisationen sind daher oft auf Spenden angewiesen. Wer seinen Urlaub auf Mallorca verbringt und die Insel auch einmal etwas abseits der Touristenattraktionen kennenlernen möchte, kann einer der von Tierschützern liebevoll unterhaltenen Tierauffangstationen einen Besuch abstatten. Dort hat man die Möglichkeit, sich selbst von der Arbeit der Helfer, dem Bedarf an Flugpaten und der Situation der Tiere zu überzeugen. Denn nur wenn es bekannt wird, wie viele Hunde und Katzen auf eine neue Familie warten, haben diese auch wirklich eine reelle Chance auf eine neues und sicheres Zuhause.