Umweltschutz auf Mallorca

Sand, wohin das Auge reicht. Muss dieser Strand noch größer werden? Umweltschützer auf Mallorca schütteln dazu mit dem Kopf. Seit Jahren setzen sich engagierte Inselbewohner dafür ein, Flora und Fauna zu erhalten und dem Bau weiterer Hotels und Ferienwohnungen Einhalt zu gebieten.

Wer der Ausschilderung Richtung Santanyi folgt, kann ihn nicht verfehlen: Der Naturpark „Mondragó“ wäre nicht das, was er heute ist, wäre damals dort die geplante Feriensiedlung entstanden. Das Wäre, Hätte, Könnte ist Schnee von gestern, vor Jahren allerdings ein heißes politisches Thema, das Umweltschützer auf den Plan rief. Die GOB, die „Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa“, setzte sich hier und an anderen Stellen der Insel dafür ein, eine Bebauung zu verhindern und damit die Natur der Insel zu erhalten. Viele Spazierwege sind dort im östlichen Teil der Insel ausgewiesen, der Park ein Paradies für Wanderfreunde.

Cabrera, S’Albufera, Sa Dragonera, Es Trenc: Weitere klangvolle Namen, die die Mallorquiner und die Mallorca-Urlauber mit dem Begriff Reinheit und Schönheit ganz zurecht in Verbindung bringen, denn auch diese Naturparks und Naturschutzgebiete der Insel sind, neben vielen anderen, Rückzugsgebiet für Vogelarten, Heimat für die typische Vegetation Mallorcas und Zeichen dafür, wie stark das Engagement der GOB-Mitglieder und deren Förderer seit Gründung der Organisation im Jahr 1973 gewesen ist. Cabrera, früher militärisches Sperrgebiet, ist deshalb mit seinen über 10000 Hektar Meeresnationalpark. S’Albufera mit seinem Sumpfgebiet (zwischen Alcudia und Can Picafort) ist Naturpark und Heimat für unzählige Vogelarten. Sa Dragonera blieb unberührt, da der vor über 25 Jahren geplante Bau einer Feriensiedlung verhindert wurde. Der Es-Trenc-Strand ist heute immer noch ein Paradies ohne Bettenburgen und asphaltierte Promenaden, geplante Bauten verliefen sprichwörtlich im Sande.

Nach wie vor haben die Naturschützer ein Auge auf die Insel, um die typische Vegetation mit ihren Oliven, Mandeln, Zitronen, Orangen und Kiefern zu erhalten und damit den Artenreichtum der Tiere. Der hohe Wasserverbrauch gerade in den Monaten mit hohem Tourismusanteil ist seit jeher Diskussionsthema und wird es bleiben – vor allem vor dem Hintergrund, dass durch marode Leitungen immer noch ein Teil des Grundwassers im Nichts versickert. Die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und der Ausbau des Schienennetzes geraten nicht in Vergessenheit.

Gekehrt wird vor der eigenen Haustür, was das den Erhalt des guten Klimas der Insel betrifft. Viele Mallorquiner nutzen die unerschöpfliche Energie der Sonne für die Wärmeerzeugung der Heizung und für heißes Wasser, eben für die Stromerzeugung. Solaranlagen werden immer beliebter, denn die vielen Sonnenstunden auf der Insel sorgen mit einer guten Photovoltaikanlage für verminderte Brennstoffkosten. Die Installation wird mit Förderprogrammen subventioniert. Das Wohnen mit Solarenergie ist damit ein Teil des aktiven Umweltschutzes – ganz privat.