Fornalutx

Mallorca hat all das: Buchten, Strände, Kultur. Und Geschichte. Der bin ich normalerweise, wenn ich einige Tage im Ausland verbringe, nicht wirklich auf der Spur. Ich nehme lieber Fährte auf in Richtung Restaurant, denn ich liebe es, die traditionelle Küche meiner Reiseziele zu erkunden. In diesem Jahr habe ich, so kann man sagen, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn meine Fünf-Tage-Tour nach Mallorca führte mich in den wunderschönen Ort Fornalutx und damit irgendwie ins Herz der Insel.

Über 1000 Jahre alt ist der kleine Ort, der nur zu Recht, so finde ich, als einer der schönsten Europas bezeichnet wird. Der islamische Ursprung verbreitet bis heute noch irgendwie sein Flair – wie andernorts auf Mallorca auch. So lernte ich von einem Mallorquiner, der im Olivenöl-Örtchen Caimari wohnt und so gut die deutsche Sprache beherrschte, dass wir uns ausgezeichnet verständigen konnten. Bei einem frisch gepressten Orangensaft in einer kleinen Bar. Ich bin sicher, der Saft stammte direkt von den Plantagen in Soller, das wirklich in ganz unmittelbarer Nähe liegt.

Fornalutx ist einen Spaziergang wert. Mitten im beeindruckenden Tramuntana-Gebirge gelegen, ist es von hohen Bergen und Felsen umgeben und scheint dort irgendwie sein ganz eigenes Leben zu führen.  Die knapp 700 Einwohner, das spürt man ganz deutlich, sind stolz auf ihr Dörfchen, das mehrmals preisgekrönt wurde – wegen seiner Schönheit. Überall liebevoll gepflegte Blumentöpfe vor den Hauseingängen, auf der Placa Espana Restaurants mit traditioneller mallorquinischer Küche, mittendrin die wunderschöne Pfarrkirche Navidad de Nostra Senyora, die bereits im 16. Jahrhundert gebaut wurde.


Fornalutx hat seinen ganz eigenen Charme. Ein Rundgang durch das Dörfchen ist ein richtiges Fest für die Augen, denn wenn hier und da ein Hauseingang geöffnet ist, dann sind in vielen der historischen Häuser die alten Fliesen zu sehen, die noch an die islamischen Wurzeln erinnern. In ihrer Farbenpracht. Ich habe bei all dem das Ziel meiner Fahrt allerdings nicht vergessen und zur Mittagszeit die besten Lammkoteletts vom Grill genossen, die ich je gegessen habe.