Spanische Trachten

Röcke, dekorative Schals, Hauben, Schürzen: Feiern die Bewohner der größten Sonneninsel, dann zelebrieren sie ihre Festlichkeiten mit viel Würde, Humor, Ideenreichtum. Und Stolz. Und das zu recht. Der Mallorquiner gehört zu einem Volk, das mit Traditionen lebt, aber nicht prahlt. Feierlichkeiten zeigen eine natürliche Anmut, was den Ablauf betrifft sowie die Kleidung, mit der die einheimischen Frauen und Männer zu bestimmten Anlässen zum Fest erscheinen.

San Antoni ist eines der ältesten Feste, das in Teilen der Insel am 16. Januar zelebriert wird. Der Tag danach, vielmehr der Morgen danach, steht ganz im Zeichen der so genannten „beneits“, der Segnungen der Tiere. Der Nutztiere wie Schaf und Ziege, aber auch der Lieblinge wie Hund, Katze – Goldfisch. Nicht nur Wagen und Traktoren werden für diesen Anlass feierlich geschmückt, nein, auch die Menschen mit viel Bewusstsein für ihre Vorfahren, die einst auf der Insel lebten, putzen sich heraus. Mit viel Stil tragen bereits die kleinen Kinder die mallorquinische Tracht und bewahren damit Weisheiten der Insel und des Lebens.

Die mallorquinische Tracht ist in der Hauptsache eine Bauerntracht, denn Mallorca bestand, bevor der Tourismus boomte, vornehmlich aus landwirtschaftlicher Produktion. Von jeder bewahrten die Einheimischen die Kleider ihrer Familie über Jahrzehnte auf und vererbten sie an ihre Nachkommen. Pluderhosen, mit einer Kordel an der Hüfte und an den Knien geknüpft, Weste, Hemd, Jacke sowie ein Capa, ein Umhang, war das „Outfit“ für Männer anno dazumal. Und ist es bei den Familien, die ihre Traditionen bewahrt haben, bis heute.

Trägerkleider und „Faldetes“ (Kleider mit Überrock) gab es früher wie heute. Hauben hielten das Haar zusammen, Blusen wurden mit feinen Schals geschmückt, die oft genug durch die Klöppeltechnik entstanden, die bis heute auf der größten Baleareninsel noch handwerkliche Tradition ist. Mit der unüberschaubaren Anzahl an Nadeln erfordert das Wunderwerk der Technik bis in die heutige Zeit jede Menge „Handgreiflichkeiten“.