Ses Salines

Mallorca ist, klare Sache, das Salz in der Suppe für die unzähligen Urlauber, die den Urlaub am Mittelmeer genießen. Der Sommer verspricht Sand, Strand, blauen Himmel, doch zumindest letzteren kann man auch im Spätherbst und im Winter haben. Da mir eine Freundin zum Geburtstag eine Reise auf die Insel schenkte, fackelte ich nicht lange und wir buchten für ein paar Tage eine Ferienwohnung in Cala Fornells, um von dort die Natur der Insel zu erkunden. Den Ballermann kennt jeder. Wir wollten die Gebiete erkunden, die weniger touristisch von Wein, Weib und Gesang geprägt sind.

Einer unserer Ausflüge bleibt unvergessen. Der Süden der Insel ist bekannt durch den Ferienort Colonia de San Jordi, in dem es jetzt, Ende Oktober, eher ruhig war, aber spannend. Ses Salines, die kleine Gemeinde  ganz in der Nähe, ist bekannt durch seine Salzseen. Ja, Sie lesen richtig. Seit mehr als 150 Jahren wird dort Speisesalz gewonnen, das überall auf der Insel als „Flor de Sal“ in die Dose kommt und beliebtes Mitbringsel bei Mallorca-Urlaubern ist.

Hier schimmern die fast weißen Salzberge auf den Wasserspiegeln und sind für Fotofreunde ein Motiv, das schieres Entzücken hervorruft.  Das Meerwasser wird immer im April in die riesigen Salzlagunen „geführt“ und verspricht eine „Ernte“ von knapp fünf Gramm Salzgehalt – pro Liter. In den Sommermonaten, wenn es heiß ist auf der Insel, verdunstet das Wasser und es zieht immer wieder in andere Becken um, womit die Kristallierung des Salzes immer feiner wird. Das allerbeste wird von Hand abgeschöpft: Flor de Sal. Für Feinschmecker ein Muss.

Im späten Sommer kommen die Bagger und tragen die Salzkruste ab, die dann ruht bis zur Verarbeitung zum Speisesalz. 80 000 Tonnen sind es ungefähr, die sich dann auf den Weg in die Kochtöpfe machen. Wer schon einmal in Ses Salines ist, sollte den kleinen Ort besuchen und dort in einer der Bars die schöne Atmosphäre genießen. Und natürlich ist ein Bummel durch die vielen kleinen Geschäfte unabdingbar, denn dort gibt es überall das Salz in Dosen.

Und da wir schon einmal in der Gegend waren, mussten wir unbedingt den südlichsten Zipfel der Insel in Augenschein nehmen: das Cap de Ses Salines. Durch flaches Land entlang vieler Mauern führt der Weg an die Spitze der Insel. Je nachdem, wie voll es dort ist, ist das Parken nicht ganz einfach, denn vom Cap de Ses Salines hat man bei gutem Wetter einen wunderschönen Blick auf die „Ziegeninsel“ namens Cabrera.

Leider war es an unserem Ausflugstag etwas bewölkt. Aber was soll’s: Der Tag war das Salz in der Suppe unseres Mallorcaurlaubs.